Rente: 4 Tipps für den Übergang in den Ruhestand

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von Franz_K

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Lesedauer ca. 7 minutes

In der Vergangenheit war das Leben eines Menschen normalerweise in drei Phasen unterteilt: die Phase der Jugend / des Studiums, die Phase des Erwerbslebens und die Phase des Ruhestandes / des Alters. Durch die steigende Lebenserwartung und den verbesserten Gesundheitszustand haben sich diese Zeitabschnitte jedoch geändert. Heutzutage wird empfohlen, die letztgenannte Phase in zwei Gruppen einzuteilen: aktive Senioren und echte Ruheständler. Der Übergang vom Erwerbsleben zum aktiven Senior bleibt aber der große irreversible Schritt. Der Übergang vom aktiven Senior zum echten Ruheständler erfolgt hingegen als schleichender Prozess. Im Folgenden gebe ich Tipps aus eigener Erfahrung, die mir den Prozess in den echten Ruhestand erleichtert haben.


Warum der Schritt in den Ruhestand besonders ist

In erster Linie richten sich die folgenden Gedanken auf das Ende des Erwerbslebens und den Beginn des Ruhestandes. Bisher wurde das gesetzliche Rentenalter nur selten erreicht – das Arbeitsleben endete meist mit einem vorgezogenen Übergang in den Ruhestand. Viele Angestellte wählten den frühestmöglichen Renteneintritt / Pensionseintritt – mit teilweise größeren Rentenkürzungen / Pensionskürzungen. Das hat sich in letzter Zeit geändert: Das Renteneintrittsalter hat sich erhöht (siehe Flexi-Rente).

Diese Situation ändert aber nichts an der Bedeutung, die dieser Schritt für den Übergang in die Rente / Pension bedeutet. Folgende Implikationen sind hier zu beachten: Altersvorsorge (Finanzen), Gesundheit, geistige Frische und Erfüllung des Lebens. Sind alle vier Aspekte ausreichend bedacht und abgesichert, so steht einer sinnvoll gestalteten, interessanten und erfüllten dritten Lebensphase nichts im Weg.

Richtig auf den Ruhestand vorbereiten – 4 erprobte Tipps

Für die Vorbereitung auf den Ruhestand sind im Wesentlichen vier Aspekte zu betrachten.

  1. An die Altersvorsorge denken

    Künftige regelmäßige Einnahmen bezieht man in vielen Fällen nur noch vom Ruhegehalt (Rente / Pension – ausgenommen Selbstständige). Um den Bezug dieser Gelder zu gewährleisten, müssen rechtzeitig die notwendigen Anträge gestellt werden. Eine anschließende Analyse der finanziellen Situation:

    a.     Gegenüberstellung der Einnahmen vs. Ausgaben
    b.     Eine Aufstellung der Vermögenswerte (Kassensturz) und
    c.     Eine Betrachtung der künftigen Vermögensentwicklung

    …bringt die gesicherte Erkenntnis, ob die finanzielle Basis ausreichend abgesichert ist. Sollten hier Engpässe zu erkennen sein, so sollten Überlegungen bezüglich der Geldsenken (wo geht das Geld hin) darüber Aufschluss geben, ob eine Um-Priorisierung der Ausgaben die nötigen Spielräume schaffen könnte. Die Unwägbarkeiten wie Inflation und Zins-Nivea können sich stark negativ – aber auch positiv – auswirken und sollten im Hintergrund als zusätzliches Risiko Eingang in die Altersvorsorgeüberlegungen finden.

  2. Etwas für die Gesundheit tun

    Ausreichend sportliche Betätigung ist das A uns O für körperliche Fitness. Nicht umsonst heißt es „Wer rastet, der rostet!“ Wichtig ist, das richtige Augenmaß bei der täglichen sportlichen Betätigung zu finden. Diese sollte passend in einen strukturierten Tagesablauf ein gebettet sein. Das Wohlbefinden (Gesundheit) braucht generell eine bestimmte Aufmerksamkeit. Eine Grundregel für den Erhalt der Gesundheit ist, die angebotenen Vorsorgemaßnahmen in geeigneter Weis wahrzunehmen. Der dritte bedeutende Gesichtspunkt ist die gesunde Ernährung. Hierzu gibt es eine umfangreiche Literatur, aus der man passende Information heranziehen kann.

  3. Geistige Frische fördern

    Körper und Geist bedingen sich gegenseitig. Wie wir gesehen haben, schauen wir auf einen gesunden Körper. Der Geist aber braucht die gleiche Aufmerksamkeit, damit er frisch und aufnahmebereit bleibt. Das können wir bewirken, indem der Geist trainierte wird, z.B. durch das Erlernen einer Sprache, eines Instrumentes oder des Besuches eine „Studium Generale“ einer Volkshochschule. Auf alle Fälle ist jede Form von schöpferischer Betätigung ein Garant dafür, sich die geistige Frische zu erhalten.

  4. Für Erfüllung im dritten Lebensabschnitt sorgen

    Die Kombination von Inhalt und Ziel ergibt einen SINN. Und das Leben nach dem Ende der Arbeit / des Erwerbslebens soll sinnvoll gestalte sein. Die setzt voraus, dass mit Initiative, Engagement und zielgerichteter Tatkraft aktiv die Fülle der Zeit genutzt wird. Langeweile kommt so nie auf!

    Wen man die Augen offen hält, ergeben sich eine Unmenge von Möglichkeiten, sich sinnvoll zu betätigen. Hier einige Beispiele:
     
    – Unterstützung international Projekt über den SES (Senior Expert Service)
    – Engagement in der Politik, einer Glaubensgemeinschaft, Sport, Kultur
    – Annahme eine Mini-Jobs oder freiberufliches Angebot aus dem Gebiet seines Erfahrungsschatzes

Vorsicht muss man bei der Definition der Ziele sein. Man darf sich nicht überschätzen und kontraproduktiv wäre es, wenn man sich unter Druck setzt. Ziele sollen SMART sein: spezifische, messbar, aktiv beeinflussbar, realistisch und terminierend (d.h. sie können abgeschlossen werden). Auch im Alter will man Erfolgserlebnisse und die kann man sich gönnen, in dem man ein „smartes“ Ziel erfolgreich abschließt.

Fazit: Vorausdenken erhöht die Wahrscheinlichkeit für den geglückten Umstieg

Wie die Schwerpunkte gelegt werden, hängt von der persönlichen Konstellation ab. Auf alle Fälle hebt man die Wahrscheinlichkeit eines erfüllten dritten Lebensabschnittes, wenn man die vier Gesichtspunkte bei der Planung des Ruhestandes sorgfältig bedenkt.

Franz Kapsner

Coach und Ruhestandsberater aus München mit Herz für lebenserfahrene Menschen. „Mit meinen erprobten Tipps können auch Sie einen erfüllten Ruhestand genießen.“

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